Am 12. November 2024 erlebten wir am Abend im Hospitalhof Stuttgart eine gut besuchte Veranstaltung zur Analyse der US-Wahlen, die von mehreren Stiftungen in Kooperation mit dem Deutsch-Amerikanischen Zentrum organisiert wurde. Unter dem Titel „Nach der US-Wahl: Analysen und Erwartungen“ bot der Abend eine interessante Diskussion über die Ergebnisse der Präsidentschafts- und Kongresswahlen, ihre Bedeutung für die internationalen Beziehungen sowie die politische Zukunft der USA.
Zu den Redner:innen zählten Experten wie Prof. Dr. Christian Lammert, Politikwissenschaftler und Prof. Dr. Greta Olson, bekannt für ihre Analysen zu transatlantischen Perspektiven. Emanuel Bergmann, welcher über mehrere Jahre in Los Angeles lebte, nahm in seiner Rolle als Journalist und Kommentator ebenfalls teil. Die Referenten sprachen nicht nur über die innenpolitische Situation in den USA, sondern auch über die Gründe des Wahlgewinns der Republikaner, die Auswirkungen auf bestimmte Bevölkerungsgruppen sowie über die zukünftigen Beziehungen zwischen Deutschland und den USA.
Als Quintessenz nehmen wir mit, dass Trump die Wahl gar nicht so sehr gewonnen hat, sondern vielmehr Harris diese verloren hat. So wurde angeführt, dass der republikanische Kandidat nur 3 Mio. Stimmen mehr erringen konnte als noch 4 Jahren, Harris jedoch 12 Mio. Stimmen weniger erhielt als Joe Biden bei der letzten Präsidentschaftswahl.
Der Hauptgrund dafür liege, so die Teilnehmenden unisono, an der hohen Wahlabstinenz demokratisch-neigender Wählerinnen und Wähler aufgrund der Unzufriedenheit mit der Arbeit der amtierenden Regierung und durch eine weiterhin hohe Inflation. Vor allem bei den Hispanics hat die demokratische Präsidentschaftskandidatin im Vergleich zu Trump stark verloren.
Für das deutsch/europäisch-amerikanische Verhältnis bedeute das nichts Gutes, attestierte das Panel einstimmig. Trumps Isolationismus und Transaktionalismus werde die transatlantischen Beziehungen vor große Herausforderungen stellen. Vor allem im Bereich des Handels und der Sicherheit müssten die Europäer unabhängiger von den USA werden, so der Tenor.
Die Veranstaltung endete schließlich mit einer Fragerunde, bei der Themen wie Religion und Klimawandel von Zuschauern angesprochen worden, bevor diese um 20:30 abgeschlossen wurde.
Im Allgemeinen war die Zeit dort bereichernd, da sie den Ernst der Lage verdeutlichte, aber auch Lichtblicke für die Zukunft gab. Es war jedoch für uns nicht nur ein informativer Abend, der unser Wissen erweiterte, sondern auch ein Abend, der Denkanstöße für die Zukunft lieferte!