Wir wurden von Frau Corina Mayer, der Leiterin des Labors, freundlich begrüßt und bekamen in einem Konferenzsaal sowohl die Sicherheitseinweisung (schließlich stand praktisches Arbeiten in einem S1-Labor an) und eine Theorieeinführung über Plasmidtechnik, Crispr Cas, PCR und Gel-Elektrophorese.
Und schon konnte der praktische Teil beginnen. Die Schüler*innen bekamen einen Laborkittel und durften direkt Pipettierübungen machen, um dann für die eigentlichen Versuche gewappnet zu sein. Frau Birgit Schilling, technische Assistentin, und Frau Lydia Helfers, wissenschaftliche Assistentin, begleiteten und unterstützten die Jugendlichen tatkräftig. So konnten die Schüler*innen an diesem Vormittag selbstständig das Lac-Z-Gen durch die PCR vervielfältigen und dieses Gen am Ende mithilfe einer Gelelektrophorese nachweisen. Darüber hinaus konnten die Schüler*innen durch die Crispr Cas-Technik, die sogenannte Genschere, tatsächlich ein Gen in E. coli-Bakterien übertragen und dies dann auch noch sichtbar machen. Als Marker nutzten wir das Lac-Z-Gen, das funktionsfähig die Bakterienkolonie blau färbt. Nach der geglückten Fremdgenübertragung wird jedoch das Lac-Z-Gen zerschnitten, so dass es funktionslos ist. Dass auf der vorbereiteten Agaroseplatte mit den transformierten Bakterien keine blaue Färbung entstand, war für die Jugendlichen ein großes Aha-Erlebnis und sorgte für Freude.
Alles, was wir in der Theorie in den letzten Wochen und Monaten erarbeitet hatten, lag nun in der Realität und in Form von kleinen weißen Pünktchen vor uns. Eine Schülerin staunte, dass wir eben gerade „einfach so Gene in ein Organismus übertragen“ hätten. Und wenngleich die wissenschaftlichen Hintergründe und die Laborschritte ganz sicherlich nicht „einfach“ sind, so wurden sie uns doch vor Ort einfach gemacht: Das Team von HoLa Science hat jeden Schritt und jede Chemikalie wie die Fernsehköche für uns vorbereitet. Sie haben den Jugendlichen jedes Detail erklärt und ihre Arbeit und Fortschritte gelobt. Wir sind sehr dankbar für diesen Vormittag und ich hoffe auf viele weitere Praktikumstage bei HoLa Science, damit weitere Schüler*innen eben auch in den Genuss kommen, ECHTE molekularbiologische Experimente zu machen und nicht nur alles auf dem Papier zu lernen.
Das Abitur für den Jahrgang 2025 kann somit unbesorgt kommen!