Bei den Konzerten am 09. und 10. April 2025 zeigten nicht nur alle Musizierenden des PGH ihr Können. Dennis Stubenvoll und seine Technikmädchen und -jungen brachten Licht in die Dunkelheit der Kirche und machten es durch ausgefeilte technische Mittel möglich, dass sämtliche Klänge bis in die letzte Reihe hörbar waren.
Unsere Fünftklässler eröffneten das Konzert in der an beiden Tagen vollbesetzten Kirche und stimmten das gespannte Publikum mit einem schwungvollen Kanon und Taylor Swift in den Abend ein. Sie ermöglichten dabei einen überzeugenden Einblick in den Musikunterricht bei Hanna Montes und Markus Dippold, in dem Musikpraxis, die den Kindern Spaß macht, selbstverständlich ist.
In von Mirjam Rochard filigran ausgearbeiteten Arrangements zeigten die jungen Musikerinnen und Musiker des Unterstufenorchesters, wie feinfühlig und schwungvoll zugleich sie interagieren konnten. Vom swingenden Chanson „Les Champs-Elysées“ bis hin zum Hit „Demons“ von Imagine Dragons, der schlüssig rein instrumental gespielt wurde, glänzte das Spiel der Kinder sowohl rhythmisch als auch melodisch. Kaum zu glauben, dass die Unterstufenorchesterkinder erst 10 bis 12 Jahre alt sind und schon so schwierige Partien, die vor Synkopen nur so wimmeln, meistern konnten.
Wie tiefgründig Kinder elementare Botschaften inhaltlich und musikalisch vermitteln können, zeigten die Unterstufenchorkinder unter der Leitung von Hanna Montes mit „Komm, wir ziehen in den Frieden“ von Udo Lindenberg. Wer genau hinsah, bemerkte, dass sich während des Liedes das ein oder andere Elternteil aus dem Publikum heimlich eine Träne wegwischte, so inbrünstig klang der Gesang der Kinder. Weiter ging es mit der Botschaft der Liebe, die innig gesungen in Céline Dions „My heart will go on“ gipfelte. Welch ein fein und präzise ausgearbeitetes Klangerlebnis!
Jedes Jahr werden unter Schülerinnen und Schülern rund um die dreitägigen Probenfreizeit Pläne geschmiedet, welche Stücke sie vollkommen eigenständig proben und bei den Konzerten zum Besten geben würden. Dieser Freiraum einer musikalischen Spielwiese wurde ihnen auch dieses Jahr wieder gewährt, so dass sie zeigen konnten, welche musikalische Begabung in ihnen steckt: Als Band und als sonnenbebrilltes Ensemble waren die Jugendlichen in variabler Besetzung zu bewundern. Sie präsentierten dabei Gesangstöne, die vor Verzweiflung über aktuelles Kriegsleid nahezu erstarben, und an anderer Stelle voller Power das Kircheninnere füllten, diverse selbst herausgehörte solistische Passagen an Violine, E-Gitarre und E-Bass und eine souveräne Begleitung an Klavier und Schlagzeug – erstaunlich, welches Standing sie nicht nur mit Elton John, sondern auch mit den Cranberries und Billie Eilish bewiesen.
Weiter ging es mit den großen Chorsängerinnen und -sängern, die die Herausforderung wunderbar und temperamentvoll meisterten, das R’n’B-Stück „Hit the road, Jack“ von Ray Charles A cappella zu singen. Das Broadwaystück „Feeling good“ hat es in sich: Der Bluescharakter ist nicht leicht aus jugendlichen Kehlen herauszukitzeln. Umso stimmlich beeindruckender war die saubere und kraftvolle Interpretation, die das Publikum genauso begeisterte wie „What about us“, das mit gekonnten solistischen Partien von Sängerinnen garniert wurde – ein wahrer Ohrenschmaus, den die Sängerinnen und Sänger unter der Leitung von Mirjam Borchert darboten.
Was wäre ein Schulkonzert ohne Filmmusik? Ein Medley aus „Star Wars“ brachten die Orchestermusiker und -musikerinnen klangintensiv in diesem vielschichtigen Arrangement zu Gehör und ließen so manchen Jedi-Ritter mit Lichtschwert durch das Kircheninnere geistern. Ob ein Schulorchester auch zu einer Jazzband umfunktioniert werden kann? Ja, denn es stellte an beiden Abenden unter Beweis, dass es „Take five“ von Paul Desmond, DAS Jazzstück im 5/4-Takt, bewältigen und mit Bravour spielen kann. (Leitung und Arr.: Eva Schlick)
Mit den abwechselnd lyrischen und rockigen Passus des Schlussstückes „Music“ von John Miles ernteten alle Mitwirkenden den Jubel des hingerissenen Publikums.
Solche Konzerte sind nur durch viele unterstützende Hände möglich. Deshalb danken wir ganz herzlich allen Eltern und der Elternkasse, ferner dem Verein „Freunde des PGH e.V.“ und den Mitgliedern des Bezirksbeirates Plieningen, ohne deren finanzielle Unterstützung unsere musikalische Arbeit – vor allem die Probenfreizeit in Lutzenberg und die Busfahrt dorthin – so nicht möglich wäre.
Außerdem ein herzliches „Vergelt’s Gott“ an Herrn Pfarrer Winkler und die Kirchengemeinde im Steckfeld.