Nachdem wir uns im Unterricht mit dem Nationalsozialismus beschäftigt hatten, kam passend zum 80. Jahrestag des Endes des 2. Weltkrieges im Mai die Schauspielerin Kerstin Wittstamm mit dem Stück „Hermine Katz und das ungeheure Wissen der Dachböden“ an unsere Schulen.
Hermine Katz erzählt die Geschichte von der jüdischen Familie Mansfeld zur Zeit des Nationalsozialismus, nachdem sie auf einem Dachboden in einer alten Kommode auf ein Bild von einem Mädchen namens Liesel Mansfeld gestoßen ist und daraufhin in Archiven dazu recherchiert hat. Dieses Foto verteilte sie uns auch am Anfang. Und sie beginnt uns die Geschichte der Familie Mansfeld zu erzählen.
Die Familie Mansfeld lebte in einem kleinen Dorf in der Nähe von Berlin und sie lebten vor der Zeit des Nationalsozialismus auch ganz normal wie jede andere Familie. Wie wir auch schon im Geschichtsunterricht gelernt hatten, wurden den Juden nach und nach alle ihre Rechte von den Nazis genommen. Nachdem die Nazis an die Macht gekommen waren, versuchten die Mansfelds nach Amerika auszuwandern, aber das ging nicht, weil sie nicht genug Geld hatten und das, was sie besaßen, mussten sie an den Staat abgeben. Die Mansfelds mussten also in Deutschland bleiben und sich so weitere Einschränkungen gefallen lassen, wie z.B. eine Ausnahmegenehmigung, um ihr eigenes Haus zu verlassen, in der Gosse zu gehen oder einen Judenstern und die Zweitnamen „Sara“ und „Israel“ zur Kennzeichnung zu tragen.
Das Leben in ihrer Heimat hatte für Familie Mansfeld, wie für viele Juden zu der Zeit, leider bald ein Ende. Sie wurden unter schrecklichen Umständen in Konzentrationslager gebracht. Ab hier hat Hermine Katz nicht mehr viel über die Mansfelds herausgefunden. Alle Mitglieder der Familie, außer einer Tochter, wurden erschossen oder vergast. Auch Liesel, mit der die ganze Geschichte angefangen hatte.
Kerstin Wittstamm, die Schauspielerin, spielte vom kleinen Jungen über den Bürgermeister zur Großmutter alle Rollen fantastisch und obwohl wir vieles schon im Geschichtsunterricht behandelt hatten, wurde uns durch die lebendig erzählte Geschichte noch einmal so richtig klar, was das damals für die Menschen bedeutete.
Am Ende hatten wir die Möglichkeit uns über unsere Eindrücke und unsere Gedanken zu diesem Thema auszutauschen. Frau Wittstamm entließ uns mit dem Auftrag, uns dafür einzusetzen, dass so etwas Schreckliches wie den Holocaust nicht noch einmal geschieht.
Bedanken möchten wir uns ganz herzlich beim Förderverein der Freunde des PGH e.V., der uns diese besondere Geschichtsstunde ermöglicht hat!