Integrationsklasse am PGH

"Die Grenzen meiner Sprache bedeuten die Grenzen meiner Welt."
(Ludwig Wittgenstein)

(STA) Durch gezielte Sprachförderung individuelle Horizonte erweitern, das ist das Ziel der Integrationsklasse, die im Schuljahr 2016/17 am Paracelsus-Gymnasium-Hohenheim eingerichtet wurde. Seit dem Schuljahr 2018/19 ist das PGH zudem Modellschule des Projektes „Förderung leistungsstarker und leistungsmotivierter Schülerinnen und Schüler mit nicht deutscher Herkunftssprache und mit geringen Deutschkenntnissen“, das vom Kultusministerium initiiert wurde.

In kleinen Lerngruppen erhalten Schülerinnen und Schüler aus ganz unterschiedlichen Herkunftsländern Deutschunterricht. Diese Sprachförderung erfolgt zusätzlich zum regulären Fachunterricht und befähigt die Schülerinnen und Schüler zu aktiver Teilhabe am Unterrichtsgeschehen.

Die Sprachförderung am PGH setzt sich aus zwei Bausteinen zusammen: Zum einen Sprachunterricht in Deutsch als Zweitsprache (DaZ), zum anderen erhalten die Schülerinnen und Schüler Erweiterten Fachunterricht (EFU), wobei die Sprachförderung auf den jeweiligen Inhalten des Fachunterrichts basiert.

Wenngleich der Fokus im Integrationsunterricht auf der deutschen Sprache liegt, umfasst er weit mehr, denn der erstmalige Besuch eines deutschen Gymnasiums stellte die Schülerinnen und Schüler nicht nur vor sprachliche Hürden. Ein neues Schulsystem bedeutet auch eine andere Lernkultur, andere Sozialformen und ungewohnte Formen der Leistungsüberprüfung. Die Integrationsklasse bietet Raum für alle Fragen, die mit der Schule zu tun haben.

  • In welchem Fach soll ich eine GFS machen?
  • Was ist der Unterschied zwischen Haupt- und Nebenfächern?
  •  Was ist eine Telefonkette und wie funktioniert sie?
  • Die anderen Schüler wollen immer „chillen“, was ist das?
  • Was bedeutet Albedo?
    etc.

Die Fragen können organisatorischer, schulrechtlicher, sprachlicher oder auch fachlicher Natur sein.

In der Integrationsklasse werden die Schülerinnen und Schüler mit allen Anforderungen vertraut gemacht und in einem langfristigen Prozess kompetent begleitet, damit sie den Schritt an ein deutsches Gymnasium meistern können.

Für die Aufnahme in die Integrationsklasse ist es deshalb grundlegend, dass die Schülerinnen und Schüler bereits gute bis sehr gute Deutschkenntnisse mitbringen. In der Regel haben diese Schülerinnen und Schüler also den Unterricht in einer Vorbereitungsklasse* besucht oder bereits in ihren Herkunftsländern Deutschunterricht erhalten.

Durch ihre hohe Motivation, ihre Begeisterung, ihre jeweiligen Interessen und ihre individuellen sprachlichen sowie kulturellen Hintergründe bereichern diese Schülerinnen und Schüler die vielfältige Schulgemeinschaft am PGH – und erweitern letztlich die Grenzen der Welt eines jeden, der Teil dieser Schulgemeinschaft ist.

*Ansprechpartner für eine Vorbereitungsklasse ist das Staatliche Schulamt Stuttgart, Koordinierungsstelle Schule und Flüchtlinge (VK, VABO), Tel.: 0711 / 6376-400.